Schlafraum (solo)
with Thomas Erdelmeier
Sleeping Room
Those are provisional arrangements, or better still: models. Suggestions for a social architecture. Anyhow, this is cited in sketches and blueprints, within some of these vision becomes programme. And dream becomes dictate, and there are images for this too. Some of these are scattered on the ground, others cover the walls. Fragments of ordinary utopias, primarily, publicity for affluence, food, nature. Dreams anyway, but pre-scribed and bite-sized prepared. Like the words that drip out of the loudspeakers: you should be calm and collected. And obey without question. Conditioning relaxation exercises. He who wants to, can learn this. Helpful people made books. Already lying around in one of the rooms: rich in sleep (there will be trouble when the sleeper awakens). Maybe different. Like potatoes. Nightshade, the fruits pure poison. The nourishing part sleeps underground: Strength, storing, budding.
These storage facilities were common in every basement, but these days most basements are too warm for this. Instead: buy and consume. Progress as a likely decaying process. On the other hand a tale unfolds: first eyes appear, buds, then long fingered sprouts, and in the end a rhizomatic rampant network. Verena Kuni
Schlafraum
Provisorien sind das, oder besser: Modelle. Vorschläge für eine soziale Architektur. Die jedenfalls findet sich zitiert in Skizzen und Entwürfen, in manchen wird Vision zum Programm. Und Traum zum Diktat. Und auch dafür gibt es Bilder. Einige haben sich auf dem Boden gesammelt, andere wuchern die Wände hinauf. Fragmente von Alltagsutopien vor allem, Werbung für Wohlstand, Nahrung, Natur. Träume also, aber vor-geschrieben und mundgerecht konsumabel gemacht. Wie die Worte, die aus den Lautsprechern tropfen: ruhig und gelassen sollst du sein. Und funktionieren. Normenkonformes Entspannungsprogramm. Wer willens ist, der kann das lernen. Hilfsbereite Menschen haben Bücher verfasst. Die liegen bereit in einem der Räume: Reich im Schlaf (nur wehe wenn der Schläfer erwacht). Vielleicht also anders. Wie zum Beispiel Kartoffeln. Nachtschatten, die Früchte reines Gift. Der nahrhafte Teil schläft in der Erde: Stärke, Speicher, Potential. Solche Lager gab es früher in jedem Keller, während heute die meisten zu warm dafür sind. Stattdessen: kaufen und konsumieren. Entwicklung droht als Verfallsprozess. Hier hingegen dürfen sie und lassen sich erzählen: erst entstehen Augen, Knospen, dann langfingrige Keime, schließlich rhizomatisch wucherndes Geflecht. Verena Kuni