Kulturprämie
“The wooden booths, which only just extend up to the chest of the curious user, acquaint us with the perspective of Gulliver and come across mainly as comical. The user, looking for a deeper meaning of that whatsit comes upon empty containers which leave room for projection. The flat medium, in other words Schneider's picture, is brimming with familiar references, whereas the three-dimensional objects are strangely empty, offering surfaces for projection at most. Within this abstractness, though, lies its stimulating potential. As soon as they turn out to be construction kits of a context, which is made up of the usual experiences of architecture, furnishings, materials, comfort and functionality, the impression of its abstractness disappears. And thereby the minimalist form, the ‘archetype’ of artistry, would be deconstructed into reality of life too.” Rudolf Schmitz (quoted by Von Kulturprämien und anderen Schnittstellen from the catalogue Kulturprämie; 1995)
„Die Holzkabinen, die dem neugierigen Benutzer allenfalls bis zur Brust reichen, vermitteln das Erlebnis der Gulliveroptik und wirken vorwiegend komisch. Der Benutzer, auf der Suche nach der Bedeutung dieses Dings und seines Tuns, trifft auf leere Hüllen, die Raum für Projektion bieten. Während das flächige Medium, also Schneiders Bild, mit vertrauten Bedeutungen gefüllt ist, sind die dreidimensionalen Objekte merkwürdig leer, bieten allenfalls Projektionsfläche. In dieser Abstraktheit allerdings liegt auch ihr aktivierendes Potential. Sobald sie als Bausatz eines Zusammenhangs entdeckt werden, der in den alltäglichen Erfahrungen durch Architektur, Ausstattungen, Materialien, Komfort, Funktionalität gegeben ist, verliert sich der Eindruck ihrer Abstraktheit. Und damit wäre dann auch die minimalistische Form, der Prototyp eines „Kunstmittels“, in Lebenswelt zurückgebaut.“ Rudolf Schmitz (zitiert aus Von Kulturprämien und anderen Schnittstellen aus dem Katalog Kulturprämie; 1995)